TRINKWASSER-INFORMATIONEN
Informationen nach Trinkwasserverordnung (TrinkwV) 2023
Wassergewinnung/-aufbereitung (Aufbereitungs-/Desinfektionsstoffe) sowie Beschaffenheit des Trinkwassers im Netzbereich Schladen
Wasserbezug: Avacon Wasser GmbH
Zur Versorgung der Ortschaften Groß Biewende, Klein Biewende, Hedeper, Kissenbrück, Semmenstedt, Timmern und Wetzleben wird das Trinkwasser von der Avacon Wasser GmbH bezogen. Es handelt sich hierbei um ein Mischwasser aus aufbereitetem Grundwasser (≈ 40%) aus dem Wasserwerk Wolfenbüttel und Talsperrenwasser (≈ 60%) von den Harzwasserwerken (siehe Bezug Harzwasserwerke).
Das dem Härtebereich „hart“ zuzuordnende Grundwasser wird im Wasserwerk Wolfenbüttel zunächst durch Belüftung (zur Oxidation und Sauerstoffanreicherung) sowie anschließender Filtration zur Abtrennung störender Wasserinhaltsstoffe (Partikel, Eisen, Mangan) aufbereitet. Vor der Mischung mit dem Harzwasser erfolgt noch eine Intensivbelüftung zum Austrag von im Wasser vorhandenem Kohlenstoffdioxid (Entsäuerung), um im Mischwasser die korrosionschemischen Anforderungen der Trinkwasserverordnung zu erfüllen. Das aus der Mischung resultierende Trinkwasser ist dem Härtebereich „mittel“ zuzuordnen.
Eingesetzte Aufbereitungsstoffe und Verwendungszwecke gemäß § 20 TrinkwV
Wasserwerk | Aufbereitungsstoff | Verwendungszweck |
Wolfenbüttel (Eigenwasser) | Luft | Oxidation, Sauerstoffanreicherung, Austrag von Kohlenstoffdioxid (Entsäuerung) |
Quarzsand und Quarzkies | Filtration zur Entfernung von Partikeln, Eisen und Mangan |
Wasserbezug: Harzwasserwerke GmbH
Das Trinkwasser für die Versorgung der Ortschaften Werlaburgdorf, Gielde und Altenrode wird von der Harzwasserwerke GmbH bezogen. Es entstammt den beiden Wasserwerken der Talsperren Grane sowie Ecker im Harz und entspricht dem Härtebereich „weich“. Das Rohwasser der Talsperren wird bei der Aufbereitung durch Flockung und zweistufiger Filtration weitestgehend von störenden Wasserinhaltsstoffen (Trübstoffe, Algen, Huminstoffe, Eisen, Mangan) befreit. Eine Einstellung des pH-Wertes erfolgt zur verfahrenstechnischen Optimierung und zur Entsäuerung. Die Aufbereitung der weichen Oberflächenwässer erfolgt durch Filtration, minimaler Aufhärtung zur Stabilisierung und anschließender Desinfektion.
Eingesetzte Aufbereitungsstoffe und Verwendungszwecke gemäß § 20 TrinkwV
Wasserwerk | Aufbereitungsstoff | Verwendungszweck |
Grane | Schwefelsäure | Einstellung des pH-Wertes |
Aluminiumsulfat | Flockung | |
Flockungshilfsmittel | Flockung | |
Calciumhydroxid | Einstellung des pH-Wertes (Entsäuerung), Aufhärtung (Einstellung des Calciumgehaltes und der Säurekapazität) | |
Natronlauge | Einstellung des pH-Wertes | |
Pulveraktivkohle (bei Bedarf) | Adsorption | |
Quarzsand und Quarzkies | Filtration (zur Entfernung von Partikeln, Algen, Eisen und Mangan) | |
Chlor | Desinfektion | |
Ecker | Aluminiumsulfat | Flockung |
Flockungshilfsmittel | Flockung | |
Kohlenstoffdioxid | Einstellung des pH-Wertes, Vorbereitung der Aufhärtung (Einstellung des Calciumgehaltes und der Säurekapazität) | |
Calciumhydroxid | Einstellung des pH-Wertes (Entsäuerung), Aufhärtung (Einstellung des Calciumgehaltes und der Säurekapazität) | |
Quarzsand und Quarzkies | Filtration (zur Entfernung von Partikeln, Algen, Eisen und Mangan) | |
Chlor | Desinfektion |
Wasserbezug: Salzgitter Flachstahl GmbH
Lediglich die Ortschaft Hedwigsburg wird dem von der Salzgitter Flachstahl GmbH bezogenem Trinkwasser versorgt. Im Grundwasserwerk Börßum wird es über Brunnen gewonnen und durch Belüftung (zur Oxidation, Sauerstoffanreicherung und Entsäuerung) sowie anschließender Filtration zur Abtrennung störender Wasserinhaltsstoffe (Partikel, Eisen, Mangan) aufbereitet. Abschließend erfolgt eine Desinfektion des Trinkwassers. Im Wasserwerk Heiningen, welches für den Ersatzbetrieb des Wasserwerks Börßum bereitgehalten wird, erfolgt hingegen keine Belüftung und Filtration des Rohwassers. Das aus demselben Gewinnungsgebiet stammende Grundwasser wird lediglich einer Desinfektion unterzogen. Das Trinkwasser ist dem Härtebereich „mittel“ zuzuordnen.
Eingesetzte Aufbereitungsstoffe und Verwendungszwecke gemäß § 20 TrinkwV
Wasserwerk | Aufbereitungsstoff | Verwendungszweck |
Börßum | Luft | Oxidation, Sauerstoffanreicherung, Austrag von Kohlenstoffdioxid (Entsäuerung) |
Quarzsand und Quarzkies | Filtration zur Entfernung von Partikeln, Eisen und Mangan | |
Chlor | Desinfektion | |
Heiningen | Chlor | Desinfektion |
Wasserbezug: Eigenwasser LSW Netz GmbH & Co. KG
Die Trinkwasserversorgung der Ortschaften Schladen, Isingerode, Hornburg, Wehre und Beuchte erfolgt über das Wasserwerk der LSW in Schladen. Hier wird das geförderte Grundwasser durch Belüftung (Austrag von Kohlenstoffdioxid) entsäuert. Eine weitergehende, Aufbereitung ist nicht erforderlich, da das Grundwasser keine störenden Stoffe in relevanten Konzentrationen enthält. Das Trinkwasser ist dem Härtebereich „mittel“ zuzuordnen.
Eingesetzte Aufbereitungsstoffe und Verwendungszwecke gemäß § 20 TrinkwV
Wasserwerk | Aufbereitungsstoff | Verwendungszweck |
Schladen | Luft | Austrag von Kohlenstoffdioxid (Entsäuerung) |
UV-Bestrahlung | Desinfektion nur bei Bedarf |
Untersuchungsergebnisse und -häufigkeit
Trinkwasser unterliegt einer stetigen Kontrolle. Die Grundlage dafür ist die Trinkwasserverordnung. In ihr ist die Probenhäufigkeit und der Probenumfang festgelegt. Zusätzlich erfolgt eine Abstimmung zu den Örtlichkeiten der Probenahme mit dem Gesundheitsamt. Die Probenahme erfolgt nur von autorisierten und zertifizierten Probenehmern und wird in einem akkreditierten Labor ausgewertet. Es wird unterschieden in routinemäßige A-Proben, bei denen das Trinkwasser auf mikrobiologische Parameter untersucht wird und in periodische B-Proben, bei denen zusätzlich noch chemische Parameter ausgewertet werden.
Neben diesen regelmäßigen Netzproben entnehmen wir allen neu erstellten Leitungen Trinkwasserproben bevor diese in das Trinkwassernetz eingebunden werden. Zudem wird jeder Trinkwasserhausanschluss von öffentlichem Interesse vor Erstinbetriebnahme mikrobiologisch in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt untersucht. Aufgrund unserer Abgabemenge von rund 600.000 m³/a Trinkwasser entnehmen wir jährlich 14 A-Proben und 4 B-Proben an 15 über das Gesamtnetz verteilten Orten. Des Weiteren kontrollieren wir die Wasserqualität unserer Entnahmebrunnen sowie Grundwassermessstellen nach den gesetzlichen Anforderungen und erhalten die Untersuchungsergebnisse unserer Vorlieferanten. Die Einhaltung der geforderten Parameter und damit die Belieferung unserer Kunden mit dem Lebensmittel Trinkwasser in einwandfreier Qualität hat für uns oberste Priorität. Sollte es dennoch einmal zu Grenzwertüberschreitungen kommen, ist über einen mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Maßnahmenplan das Vorgehen geregelt.
Effizienz- und Wasserverlustzahlen
Einwandfreies Trinkwasser zu jeder Zeit in ausreichender Menge und mit ausreichendem Druck zu liefern, ist unsere Kernaufgabe. Wir verstehen Trinkwasser als Ressource und gehen dementsprechend damit um. Unser Anspruch ist das Wasser möglichst ohne Verluste an unsere Kund:innen abzugeben. Entsprechend stellen wir uns permanent den Herausforderungen und weisen jährlich den Wasserverlustindex in Anlehnung an das Regelwerk des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) aus. Fachspezifisch wird dieser Faktor als ILI (engl. Infrastructure Leckage Index) beschrieben. Der Index ist dimensionslos und wird als Referenzwert zum Regelwerk oder zu anderen Versorgungsunternehmen genutzt. ILI-Werte unter 2 bedeuten ein Netz mit geringen Wasserverlusten. Im Netzgebiet Schladen/Asse liegt dieser Wert bei 0,4 bis 0,7.
Seit 2014 betreiben wir ein Energiemanagementsystem, vorrangig geht es um Reduzierung des Energieeinsatzes in der Wasserförderung und -aufbereitung. Hierbei werden alle Aggregate hinsichtlich ihres Wirkungsgrades überprüft, ggf. ausgetauscht und die Betriebsweisen optimiert. Die Energieeffizienz konnte seither kontinuierlich gesteigert bzw. der Energieeinsatz verringert werden.