Trinkwasser-Informationen - LSW

TRINKWASSER-INFORMATIONEN

Informationen nach Trinkwasserverordnung (TrinkwV) 2023

Unser Netzgebiet Wolfsburg

Der Netzbereich Wolfsburg wird aus den beiden Grundwasserwerken Westerbeck und Rühen gespeist. Neben den beiden Wasserwerken gehört der Hochbehälter Nordsteimke sowie die Druckerhöhungsstation in Westhagen zu den wesentlichen Einrichtungen der Trinkwasserversorgung für Wolfsburg. Über ein etwa 650 km langes Rohrnetz versorgen wir ca. 92.000 Menschen, Gewerbe- und Industriebetriebe in der Wolfsburger Kernstadt sowie den eingemeindeten Ortsteilen Ehmen, Mörse, Sülfeld, Fallersleben, Sandkamp, Barnstorf und die Ortschaft Bokensdorf im Landkreis Gifhorn. Daneben beliefern wir die benachbarten Wasserverbände Vorsfelde, Weddel – Lehre und Gifhorn mit Trinkwasser. Vom Letztgenannten beziehen wir für die Versorgung der zu Fallersleben gehörenden Siedlung Ilkerbruch, Trinkwasser. Neben unserem Eigenwasser beziehen wir ausschließlich für die Belieferung des Volkswagenwerkes Trinkwasser von den Harzwasserwerken. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Trinkwasserversorgung und diverser Messreihen ist unser Eigenwasser mit dem Harzwasser mischbar. Das ermöglicht es uns in besonderen Situationen unsere Kunden mit Trinkwasser aus dem Harz, bzw. mit einer Mischung aus unserem Eigentrinkwasser und Trinkwasser aus dem Harz zu versorgen. Dafür sind im Trinkwassernetz diverse Schalteinrichtungen vorhanden. Wir verfügen dadurch über eine redundante Trinkwasserversorgung, die eine sehr hohe Versorgungssicherheit darstellt.

Wassergewinnung/-aufbereitung sowie Beschaffenheit des Wolfsburger Trinkwassers

Das Trinkwasser für ca. 92.000 Einwohner in Wolfsburg wird durch zwei Grundwasserwerke in Westerbeck und Rühen gewonnen und von dort in das Versorgungsnetz eingespeist. Die Einzugsgebiete umfassen insgesamt rund 20.000 ha, wobei in Westerbeck ein Wasserschutzgebiet ausgewiesen ist und in Rühen ein Verfahren zur Ausweisung läuft. In beiden Wasserwerken wird Wasser aus ca. 50 m tiefen Brunnen gefördert und primär durch Be-/Entlüftung sowie Filtration zu Trinkwasser aufbereitet. Hauptsächlich werden dabei natürliche, aber technologisch störende Stoffe (Eisen, Mangan) entfernt sowie der pH-Wert unter Zugabe von Weißkalkhydrat leicht erhöht, um auch die korrosionschemischen Anforderungen der Trinkwasserverordnung zu erfüllen. Desinfektionsverfahren kommen nicht zum Einsatz, die Aufbereitung erfolgt rein biologisch. 

Anthropogene Spurenstoffe (z. B. Pestizide, Biozide) wurden bisher im Wolfsburger Trinkwasser nicht nachgewiesen. Umfangreiche Schutzmaßnahmen im Einzugsbereich der Wasserwerke sollen die Wasserqualität auch für die Zukunft gewährleisten. Das Grundwasser aus den einzelnen Förderbrunnen der Wasserwerke weist geogen bedingte Unterschiede und Schwankungen auf. Somit ergeben sich aufgrund verschiedener Brunnenkombinationen im natürlich üblichen Rahmen variierende Wasserqualitäten. 

Das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Westerbeck ist dem Härtebereich „weich“ zuzuordnen. Dies gilt überwiegend auch für das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Rühen, welches zeitweise auch Trinkwasser aus dem Härtebereich „mittel“ abgibt. Beide Trinkwasser sind im Versorgungsnetz problemlos miteinander mischbar, wodurch sich eine höhere Versorgungssicherheit ergibt. Insbesondere bei höherem oder wechselndem Wasserbedarf kann die Wasserhärte im Mischbereich geringfügigen Schwankungen unterliegen. Diese sind jedoch gesundheitlich unbedenklich und technologisch vernachlässigbar. Das von uns gelieferte Trinkwasser entspricht allen Qualitätsvorgaben der TrinkwV und gilt als nitratarm (weniger als 1 mg/l / Grenzwert 50 mg/l)).

Eingesetzte Aufbereitungsstoffe und Verwendungszwecke gemäß § 20 TrinkwV

WasserwerkAufbereitungsstoffVerwendungszweck

Westerbeck

Luft

Oxidation, Sauerstoffanreicherung,
Austrag von Kohlenstoffdioxid (Entsäuerung)
Quarzsand und Quarzkies

Filtration zur Entfernung von Partikeln, Eisen und Mangan

Calciumhydroxid

Einstellung des pH-Wertes (Entsäuerung) auf 7,8 bis 8,

Aufhärtung (Einstellung des Calciumgehaltes und der Säurekapazität)

Rühen

Luft

Oxidation, Sauerstoffanreicherung,
Austrag von Kohlenstoffdioxid (Entsäuerung)
Quarzsand und Quarzkies

Filtration zur Entfernung von Partikeln, Eisen und Mangan

Untersuchungsergebnisse und -häufigkeit

Trinkwasser unterliegt einer stetigen Kontrolle. Die Grundlage dafür ist die Trinkwasserverordnung. In ihr ist die Probenhäufigkeit und der Probenumfang festgelegt. Zusätzlich erfolgt eine Abstimmung zu den Örtlichkeiten der Probenahme mit dem Gesundheitsamt. Die Probenahme erfolgt nur von autorisierten und zertifizierten Probenehmern und wird in einem akkreditierten Labor ausgewertet. Es wird unterschieden in routinemäßige  A-Proben, bei denen das Trinkwasser auf mikrobiologische Parameter untersucht wird und in periodische B-Proben, bei denen zusätzlich noch chemische Parameter ausgewertet werden.

Neben diesen regelmäßigen Netzproben entnehmen wir allen neu erstellten Leitungen Trinkwasserproben bevor diese in das Trinkwassernetz eingebunden werden. Zudem wird jeder Trinkwasserhausanschluss von öffentlichem Interesse vor Erstinbetriebnahme mikrobiologisch untersucht. Aufgrund unserer Abgabemenge von rund 6 Mio. m³ Trinkwasser entnehmen wir jährlich 50 A-Proben und 5 B-Proben an 15 über das Gesamtnetz verteilten Orten. Die Einhaltung der geforderten Parameter und damit die Belieferung unserer Kunden mit dem Lebensmittel Trinkwasser in einwandfreier Qualität hat für uns oberste Priorität. Sollte es dennoch einmal zu Grenzwertüberschreitungen kommen, ist über einen mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Maßnahmenplan das Vorgehen geregelt.

Effizienz- und Wasserverlustzahlen

Einwandfreies Trinkwasser zu jeder Zeit in ausreichender Menge und mit ausreichendem Druck zu liefern, ist unsere Kernaufgabe. Wir verstehen Trinkwasser als Ressource und gehen dementsprechend damit um. Unser Anspruch ist das Wasser möglichst ohne Verluste an unsere Kund:innen abzugeben. Entsprechend stellen wir uns permanent den Herausforderungen und weisen jährlich den Wasserverlustindex in Anlehnung an das Regelwerk des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) aus. Fachspezifisch wird dieser Faktor als ILI (engl. Infrastructure Leckage Index) beschrieben. Der Index ist dimensionslos und wird als Referenzwert zum Regelwerk oder zu anderen Versorgungsunternehmen genutzt. ILI-Werte unter 2 bedeuten ein Netz mit geringen Wasserverlusten. Im Netzgebiet Wolfsburg liegt dieser Wert bei 0,2 bis 0,5. Der absolute Wasserverlust liegt somit im Mittel bei 2 - 3 Prozent. Damit liegt er deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, der in 2019 mit 6,1 Prozent ausgewiesen wurde (Quelle dafür der BDEW, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft). 

Seit 2014 betreiben wir ein Energiemanagementsystem, vorrangig geht es um Reduzierung des Energieeinsatzes in der Wasserförderung und -aufbereitung. Hierbei werden alle Aggregate hinsichtlich ihres Wirkungsgrades überprüft, ggf. ausgetauscht und die Betriebsweisen optimiert. Die Energieeffizienz konnte seither kontinuierlich gesteigert bzw. der Energieeinsatz verringert werden.